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Energiestrategie 2050. Die Alarmglocken läuten schon

Nicht nur die SVP befürchtet ein Stromdefizit. Die Elcom (Eidg. Elektrizitätskommission) und die EMPA (Eidg. Materialprüfungs- und Forschungsanstalt) sehen in Zukunft Probleme mit der Stromversorgungssicherheit im Winter. Die EMPA prognostiziert, dass sich der Stromverbrauch durch den markanten Zuwachs von Wärmepumpen und Elektrofahrzeuge im Winter um 25% (13,7 TWh) erhöht. Das heisst, dass die Schweiz künftig noch stärker als heute auf Stromimporte angewiesen sein wird.

Auch im Parlament ist das Problem der Stromlücke plötzlich aktuell. In der im Juni 2019 vom Ständerat angenommenen Motion „Langfristige Stromversorgungssicherheit“ ist zu lesen, dass der Anteil der Stromproduktion im Inland sinken wird (Atomausstieg), dass der Ausbau der bestehenden Wasserkraft nicht sichergestellt ist und dass der notwendige Produktionsbeitrag von Windkraft und Geothermie nicht erreicht werden kann.

Diese wenigen Angaben beweisen uns nochmals, dass die Energiestrategie 2050 die falschen Anreize gesetzt hat. Die energiepolitischen Entscheidungsträger der Schweiz haben sich schon vor 20 Jahren vom EEG (Erneuerbare-Energien Gesetz) aus Deutschland inspirieren respektive blenden lassen, anstatt auf die Wasserkraft, die wertvollste und ökologischste erneuerbare Energie zu setzen.

Unsere politischen Vertreter haben in der Diskussion rund um die Energie verpasst, der hohen Wertigkeit der Schweizer Wasserkraft angemessen Rechnung zu tragen. Sie haben zu wenig berücksichtigt, dass unsere Wasserkraft fast 60% (36.5 TWh) unseres Stromes produziert (nicht nur 3% wie in Deutschland) und dass sie das beste Wachstumspotential bietet (ca. 3.5 TWh).

Unser Bundesrat, die Verwaltung und die Politik hätten unsere wichtigste und ökologischste Elektrizitätsressource, die Wasserkraft, mit sinnvollen Garantien und Anreizen auch für neue Anlagen (Chlus, Curciusa, Lago Bianco) mit einer hohen installierten Leistung unterstützen müssen, da eine erhöhte Wasserkraftproduktion die wirksamste Klimapolitik ist. Warum laufen nicht alle Bündner Mandatsträger Sturm gegen die verfehlte Energiepolitik des Bundes? Nur die SVP-Vertreter waren gegen die Energiestrategie 2050. Dies im Interesse unseres Kantons und unseres Klima.

Livio Zanolari, SVP-Nationalratskandidat (Liste 14) aus Chur und Poschiavo